Fabian Fröhlich | Fantastische Illustrationen | Fantastic Illustrations

Illustrationen zu Gedichten & Songtexten

Illustrationen zu Gedichten von Christian Dörge, 1995

 

Christian Dörge, Elektra 1Das ursprüngliche, mit dem Schriftsteller und Musiker Christian Dörge geplante Buchprojekt wurde damals nicht verwirklicht; die Zeichnungen sind vereinzelt in Fanzines erschienen und blieben zum überwiegenden Teil unveröffentlicht.

Um den Weiß-auf-Schwarz-Effekt zu erzielen, habe ich damals alle Bilder mit Tusche als Negativ gezeichnet und sie dann mit einem Laserkopierer wieder umgedreht. Heutzutage invertiere ich die eingescannten Originalzeichnungen zu diesem Zweck allerdings per Bildbearbeitung am Rechner.

Zwei weitere, etwas ältere Zeichnungen zu einem Text von Christian Dörge hier.

 


Artwork für die CD Intimacy von Psyche, 1993

 
Psyche sind eine kanadische Elektropop-Darkwave-Band, die in den 80er Jahren unter anderem mit dem Song „Unveiling the Secret“ bekannt wurden. Ursprünglich bestand die Band aus zwei Brüdern, dem Sänger Darrin C. Huss und seinem Bruder Stephen, der als Keyboarder auftrat, später aus Darrin und wechselnden Gast-Musikern. Darrin lebte früher für eine Weile in Kassel, wo ich ihn 1992 kennen lernte.

Die Zusammenarbeit für Intimacywar für mich unter anderem deshalb von so großer persönlicher Bedeutung, weil ich Psyches Unveiling the Secret-Album schon seit den späten 80er-Jahren kannte und liebte. Um die Intimacy-Illustrationen zu zeichnen, bekam ich von Darrin die Texte; ob ich die fertigen Songs zu diesem Zeitpunkt bereits kannte, weiß ich nicht mehr. Drei Zeichnungen wurden im Jahr 2000 bei dem für den amerikanischen Markt zusammengestellten Best-of-Album Misguided Angels wiederverwendet.

Psyche website
Vollständige Psyche-Diskographie

 


Zwei Illustrationen zu „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe und „Der Rabe“ von Edgar Allan Poe, 1993


„‚Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?‘ —
‚Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. —‘

‚Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.‘ —
‚Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!'“

aus Johann Wofgang von Goethe, „Erlkönig“, 1782

„And the raven, never flitting, still is sitting, still is sitting
On the pallid bust of Pallas just above my chamber door;
And his eyes have all the seeming of a demon’s that is dreaming,
And the lamp-light o’er him streaming throws his shadow on the floor;
And my soul from out that shadow that lies floating on the floor
Shall be lifted – nevermore!“

aus Edgar Allan Poe,“The Raven“, 1844

Die beiden Zeichnungen waren  private Auftragsarbeiten (leider weiß ich nicht mehr wie der Käufer hieß, d.h. wer die Originale hat), veröffentlicht wurden sie im Literaturmagazin Dandelion Nr. 3, 1993.

 


Zeichnungen und Sonette, 1992/93

Anfang der 90er Jahre schrieb ich ein knappes Dutzend Gedichte, die in diversen Fanzines veröffentlicht wurden, meistens zusammen mit je einer Illustration. Die Texte sind weniger persönliche Gefühlsäußerungen als kalkulierte Fingerübungen unter dem Motto: Wie baue ich (z.B.) ein Sonett  – in Anlehnung an den  Symbolismus der Zeit um 1900 und mit dem entsprechenden Mut zum düsterem Kitsch.


HYPNOS

Nebelgleich dem Grund entstiegen
dunklen Quellen, nie benannt,
wie ein Bild von fremder Hand.
Nacht im Kopf. Ein Traum vom Fliegen.

Dunkelheit, zur Form geronnen,
schwingenschlagend, ungezähmt
(Widerstand vom Schlaf gelähmt),
kostet Freiheit, neu gewonnen.

Längst verlassen ist der enge
Käfig, knöchernes Gestänge
bleibt zurück, an Geistes statt;

ohne Leben, das gefangen
ihn beseelte, ist vergangen,
was vom Tod getrennt ihn hat.

 

Blut

Hinter bleichen Mauern, fest und scheinbar fugenlos gebaut,
pocht pulsierend Leben in verzweigten Bahnen;
rote Glut, in Weiß gehüllt und nur zu ahnen,
dringt durch alle Poren. Sanftes Glühen makelloser Haut.

Unsichtbare Lockung aus des Fleisches Tiefe, warm und schwer,
dringt an Licht und lässt den Vorbehalt vergessen,
weckt die Gier und macht besinnungslos besessen;
dumpfer Trieb erhebt sich, überflutet jede Gegenwehr.

Ihre Muskeln, Sehnen straff gespannt und Seilen gleich,
voll Erwartung; festes Fleisch, wie schneebedeckt, so weich,
dargeboten, wartend auf den dunklen Kuss, den letzten.

Zärtlich wird die bleiche Wand durchstoßen, und der Quell
bahnt sich neue Wege, frei geworden, wild und schnell,
über meine Lippen, die vom Lebensfluss benetzten.

 

 


Zeichnungen zu „Ich-Maschine“ von Christian Dörge, 1992


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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